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06.05.2022

Energieversorgung wichtiges Thema beim Nachbarschaftsgespräch

Zum ersten Mal nach drei Jahren Pause wurde am vergangenen Montag wieder ein Nachbarschaftsgespräch vom Chemiepark GENDORF veranstaltet. Nahezu 100 Funktionsträger aus Politik und Gesellschaft fanden sich im Burgkirchener Bürgerzentrum ein, um mit Chemiepark-Vertretern über aktuelle Themen zu sprechen.

Gut gefüllt war der Saal im Burgkirchener Bürgerzentrum. Damit trotz der hohen Teilnehmerzahl Corona-Abstände eingehalten werden konnte, fand das Nachbarschaftsgespräch ausnahmsweise nicht im Chemiepark statt. 

Zum ersten Mal nach drei Jahren Pause wurde am vergangenen Montag wieder ein Nachbarschaftsgespräch vom Chemiepark GENDORF veranstaltet. Nahezu 100 Funktionsträger aus Politik und Gesellschaft fanden sich im Burgkirchener Bürgerzentrum ein, um mit Chemiepark-Vertretern über aktuelle Themen zu sprechen. Unter anderem waren 14 Bürgermeister aus dem Landkreis Altötting sowie Mühldorfs Landrat Max Heimerl anwesend.

Über die Lage und Herausforderungen für den Chemiepark sprachen Dr. Christoph von Reden, Geschäftsleiter von Standortbetreiber InfraServ Gendorf, Andreas Fischbach, Standortleiter Clariant, Stephan Führer, Standortleiter Dyneon/3M, Klaus Baier, Standortleiter Vinnolit, und Matthias Dasch, Standortleiter Gore. Ein Thema stand an diesem Abend bei nahezu allen Rednern im Fokus: Die Herausforderung durch Energiewende und ein mögliches Energieembargo. ISG-Geschäftsleiter Dr. Christoph von Reden warnte davor, ein Energieembargo Russlands auf die leichte Schulter zu nehmen: "Nur zu verständlich sind die Rufe nach einem Gas-Embargo – einfach umzusetzen ist das für Deutschland nicht. Die zu erwartenden Gasengpässe würden in unserer energieintensiven Chemiebranche zu massiven Verwerfungen führen, tiefe Einschnitte würden sich in allen nachgelagerten Wertschöpfungsketten fortpflanzen. Die Folgen für viele Branchen, die Beschäftigten und die Lieferketten wären fatal."

Der Chemiepark selbst konnte 2021 ein außergewöhnlich gutes Jahr vermelden – die Rahmenbedingungen machen einen Blick in die Zukunft allerdings schwierig. Neben Corona und Ukraine-Krieg spielen etwa auch erschwerte rechtliche Rahmenbedingungen bei Genehmigungsprozessen eine Rolle. „Wir wollen – die Frage ist: können wir auch?“ fragte Dr. von Reden etwas zugespitzt mit Bezug auf die laufende Neubeantragung der wasserrechtlichen Einleiterlaubnis. Knapp 30 Monate nach Einreichung steht das Ergebnis immer noch aus. Auch möchten die Chemiepark-Unternehmen in Zukunft ihre Produkte noch stärker über die Schiene transportieren. Doch durch das eigentliche „Beschleunigungsgesetzt“ verzögert sich der geplante Schienenausbau der Strecke von München über Mühldorf nach Freilassing. „Wir sind ein internationales Unternehmen – Aber wir wollen in Gendorf produzieren und dazu benötigen wir bezahlbare Energie, ausgebaute Logistik und schnelle Genehmigungsprozesse“, fasste Clariant-Standortleiter Andreas Fischbach zusammen.

Trotz der Herausforderungen blickten die Beteiligten positiv in die Zukunft. „Wer jährlich 100 Millionen Euro in den Standort investiert, muss ein echtes Zutrauen in den Chemiepark haben“, betonte Dr. Christoph von Reden. Und auch die anwesenden Standortleiter bekräftigen, dass ihre Unternehmen im Chemiepark GENDORF bleiben und investieren möchten, wenn die Rahmenbedingungen dies ermöglichen.

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Tilo Rosenberger-Süß
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