Seit der letzten umfassenden Umwelterklärung vor drei Jahren hat sich die Produktionsmenge um rund 10 Prozent deutlich erhöht. Trotz dieser Zunahme konnte der Wasserverbrauch leicht gesenkt werden (ein Prozent), der Energieverbrauch nahm um drei Prozent ab und die Abwassermenge um vier Prozent. Die CO²-Emissionen sind ebenfalls zurückgegangen (drei Prozent). Noch deutlicher wird die Umwelteffizienz im 20-Jahres-Vergleich: Während die Produktionsmenge um annähernd das Dreifache stieg, konnte der Wasserverbrauch um über 12 Prozent reduziert, die Luftemissionen sogar mehr als halbiert werden. Die Zahlen belegen, dass die im Chemiepark GENDORF angesiedelten Unternehmen pro produzierter Einheit immer weniger Ressourcen verbrauchen und immer weniger Emissionen erzeugen – ein Ergebnis systematischer Bemühungen im Umweltschutz.
Geprüftes Umweltmanagement seit 20 Jahren
„Bereits seit gut 20 Jahren ist der Chemiepark GENDORF nach EMAS validiert, dem weltweit anspruchsvollsten europäischen Umweltmanagementsystem“, erklärt Bernhard Langhammer, Geschäftsleiter des Standortbetreibers InfraServ Gendorf. EMAS steht für Eco-Management and Audit Scheme und wurde von der Europäischen Union entwickelt. „Die Validierung nach EMAS bedeutet zum einen, dass unsere Maßnahmen zum Umweltschutz weit über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Zum anderen beinhaltet EMAS, dass wir die Einhaltung dieser hohen Anforderungen nicht nur selbst laufend kontrollieren, sondern auch externe Prüfer zum Einsatz kommen. Bereits zwei Jahre nachdem EMAS ins Leben gerufen wurde, war der Chemiepark GENDORF nach EMAS validiert und zählt damit zu den Vorreitern im systematischen Umweltmanagement in Deutschland“, sagt Bernhard Langhammer.
Investitionen in den Umweltschutz auf hohem Niveau
Die Unternehmen im Chemiepark GENDORF investieren laufend in die Verbesserung der Umweltbilanz. Im Berichtszeitraum der Umwelterklärung (2015 bis 2017) wurde eine ganze Reihe solcher Projekte in Angriff genommen. Eine Vorreiterrolle in Sachen Umweltschutz stellte der Bau der Verzögerungsbauwerke im Chemiepark dar. Diese labyrinthartigen Strukturen erhöhen die Aufenthaltszeit des Wassers im Kühl- und Regenwasserkanal. Damit bleibt mehr Zeit für die Analyse des Wassers, bevor es in die Alz fließt. Werden Verunreinigungen festgestellt, wird die Zufuhr in die Alz unverzüglich gestoppt und das verunreinigte Wasser in Rückhaltebecken umgeleitet. Im Zusammenspiel mit einer verbesserten Analysentechnik haben die Verzögerungsbauwerke den Gewässerschutz des Chemieparks auf einen neuen Standard gebracht. Mit dieser bisher einzigartigen Anlage hat der Chemiepark eine Vorreiterrolle in Sachen Betriebssicherheit übernommen. Bauwerke dieser Art sind bisher einzigartig in der Chemieindustrie. Angegangen wurden zusätzlich weitere Investitionen zum effizienten Umgang mit Wasser: Derzeit werden die Rückkühlwerke ausgebaut und modernisiert. Sie kühlen das im Werk verwendete Kühlwasser nach dem Gebrauch erneut ab. Auf diese Weise kann Wasser mehrfach im Kühlkreislauf verwendet werden. Durch den Ausbau der Rückkühlwerke verringert sich der Wasserverbrauch des Chemieparks weiter und die Wärmefracht in die Alz nimmt ab.
Offener Dialog mit der Öffentlichkeit
Die veröffentlichte Umwelterklärung ist ein wichtiger Bestandteil im Dialog des Chemieparks mit der Öffentlichkeit – neben etablierten Formaten wie dem Umweltinfotag oder dem Nachbarschaftsgespräch. Dabei werden auch regelmäßig umweltrelevante Themen dargestellt, wie zum Beispiel der Umgang mit dem in der Vergangenheit verwendeten Stoff PFOA. „Mit der unverzüglichen Veröffentlichung der vorläufigen Ergebnisse einer Bodendetailuntersuchung hat der Chemiepark den Lösungsprozess für eine sichere Trinkwasserversorgung frühzeitig angestoßen“, so Langhammer und erklärt weiter: „Probleme offen ansprechen, über die Sachlage aufklären und an Lösungen und ständigen Verbesserungen arbeiten. Daran wollen wir auch in Zukunft festhalten.“
Die Umwelterklärung 2018 steht ab sofort auf der Homepage des Chemieparks GENDORF zur Verfügung: www.gendorf.de