„Da ist ein Frosch!“ Der kleine Hannes zeigt begeistert an den Uferrand. Platsch – schon ist das Amphibium mit einem Hopps im Wasser verschwunden. Aber es gibt ja noch so viel mehr zu entdecken: Libellen- und Gelbbrandkäferlarven, Molche und Posthornschnecken sind nur einige der Arten, die sich in dem Gewässer finden lassen, das die Kinder begeistert erforschen.
Eingeladen dazu hat der Verein „Naturnahe Alz“, der die Renaturierung des Flusses unterstützt. Dazu gehört auch, das Ökosystem Fluss kennenzulernen und erfahrbar zu machen – und da kann man gar nicht früh genug anfangen. Aufgrund der momentan herrschenden Trockenheit ging der Ausflug der Vorschulkinder allerdings nicht wie geplant zu einem Altwasserarm bei Hirten – zu niedrig und damit schlammig-trüb war dort der Wasserstand, Natur eben. Am Naturlehrpfad im Halsbachgraben in Burgkirchen fanden die Kinder hingegen optimale Bedingungen: am angelegten Teich und Bachlauf lassen sich hier exemplarisch auch die an der Alz und in den renaturierten Auen heimischen Arten entdecken. Auf der Wanderung hin zum Biotop querten die Kinder zumindest sowohl den Fluss als auch den Kanal. Dabei erfuhren sie auch, auf welch vielfältige Weise das Wasser der Alz von den Menschen genutzt wird.
Umweltprägung durch die Alz
Die ausgebildete Natur- und Landschaftsführerin Monika Hager, die im Auftrag des Wasserwirtschaftsamts regelmäßig Exkursionen mit allen Altersgruppen durchführt, weist auf die Wichtigkeit eines frühen Kontakts mit der Natur hin: „Gerade Kinder lassen sich sehr für die Umwelt begeistern. Dabei ist es ist wichtig, dass sie die Lebensräume kennen und auch unmittelbar selbst erfahren können.“ Schließlich sind auch der Halsbachgraben und die Landschaft in und um Burgkirchen vom Flusslauf der Alz über die Jahrtausende gestaltet und geprägt worden.
Laborbesichtigung und Seifenherstellung
Als zweiten Teil ihres spannenden Ausflugs konnten die Kindergartenkinder anschließend im Betriebsrestaurant des Chemieparks GENDORF zu Mittag essen und danach ein Labor der Bildungsakademie Inn-Salzach besichtigen. Die Azubis des letzten Lehrjahrs führten spannende Experimente wie einen Raketenantrieb aus Gummibärchen oder die Herstellung von „Elefantenzahnpasta“ vor. Außerdem durften die Kinder selbst Seifen herstellen und mit nach Hause nehmen.
Am Ende ihres Forschertages erhielten die Kinder als Erinnerung eine Teilnahmeurkunde und einen Juterucksack zum Sammeln ihrer künftigen Naturschätze. Simone Fendt, Leiterin der Caritas-Kindertagesstätte St. Hedwig, freute sich über die Kooperation mit dem Verein „Naturnahe Alz“: „Wir haben das Angebot mit dem Exkursionstag gerne angenommen, weil uns die Idee sehr gefallen hat und sie auch gut in unser Konzept der Umwelterziehung passt. Dass wir sogar noch den Chemiepark besuchen durften, war ein besonderes Extra.“ Auch Dr. Bernhard Langhammer, Vorsitzender des Vereins Naturnahe Alz, sieht die Zusammenarbeit positiv: „Es ist schön zu sehen, wie sich Kinder für Zusammenhänge aus Natur und Umwelt begeistern.“ Man überlege deshalb im Verein, die Aktion „Kleine Alzforscher auf Entdeckungsreise“ bei Interesse von Kindergärten auch zukünftig anzubieten. Interessierte Kindergärten dürfen sich hierzu gerne beim Verein melden.