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21.01.2019

Warum Datenklau in der IT-Schule (k)ein Thema ist

Vier Milliarden Menschen weltweit sind im Internet unterwegs. Allein durch das Verhalten der Nutzer ist es unmöglich, Datenmissbrauch hundertprozentig zu verhindern. Sicherheitslücken hingegen können von IT-Experten auf ein Minimum reduziert werden. Wie, das lernen die angehenden Technischen Assistenten für Informatik an der IT-Schule Gendorf, wie Dr. Hubert Baier, Fachdozent für Netzwerktechnik und IT-Security, schildert.

Dr. Hubert Baier (r.) im Gespräch mit Josef Suckart, TAI-Schüler im 2. Ausbildungsjahr: „IT-Sicherheit ist ein universaler Bestandteil unserer Ausbildung.“

Der jüngste Datenklau hat für große Aufregung gesorgt und war sicher auch Thema in der IT Schule – oder?
„Bei dem Thema Datenklau muss man zwei Ebenen unterscheiden: Einerseits das Verhalten der Nutzer und die Frage, wie gehe ich mit meinen Daten um. Ein Urlaubsfoto in ein soziales Netzwerk zu posten, ist aus Sicht eines ITlers so, als würde man das Bild an einem Schwarzen Brett aushängen. Andererseits gibt es den technischen Aspekt. IT-Experten können Sicherheitslücken identifizieren und Risiken auf ein Minimum reduzieren. Und das ist natürlich ein ganz zentrales Thema in der Ausbildung zum Technischen Assistenten für Informatik.“

Gibt es ein Unterrichtsfach „IT-Sicherheit“?
„Da Sicherheitslücken sowohl in der Software, in der Netzwerktechnik als auch in den Betriebssystemen stecken, ist IT-Sicherheit in jedem Fach präsent. Werden zum Beispiel Betriebssysteme mit Standardeinstellungen installiert, öffnen sich in der Regel sofort eine ganze Reihe mehr oder weniger großer Einfallstore. Schwachstellen können zudem bei der Programmierung entstehen, beim Erstellen von Datenbanken und beim Aufbau und Einrichten von Netzwerken. Sicherheit hört auch bei der Hardware nicht auf. Um das Thema in seiner Komplexität überhaupt begreifen und Schwachstellen identifizieren zu können, müssen sich die Schüler erst einmal intensiv in die Grundlagen einarbeiten, und genau das passiert in der Ausbildung zum TAI.“

Gibt es Fächer, die das Thema Sicherheit stärker transportieren als andere?
„Dazu gehört sicherlich die Netzwerktechnik. Denn jedes noch so kleine Netzwerk ist heute mit dem Internet verbunden, sei es über interne Netzwerkinfrastruktur oder externe Verbindungen mit mobilen Geräten und Cloud-Services. Dritte, ob in guter oder böser Absicht, können hier von jedem Ort der Welt aus nach Einfallstoren suchen. Angriffe werden gestartet von sogenannten Script-Kiddies, also Jugendlichen, die ohne große IT-Kenntnisse Skriptdateien – also Befehlsabfolgen – nutzen, bis hin zu professionellen Hackern, die zielgerichtet in Computersysteme eindringen.“

Können sich Absolventen der IT-Schule auf das Thema IT-Sicherheit spezialisieren?
„Der Technische Assistent für Informatik ist ein Allrounder, der sich in jede beliebige IT-Fachrichtung weiterentwickeln kann. Ein Beispiel ist die Weiterbildung zum/zur „Staatlich geprüften Informatiktechniker/in“. Hier ist IT-Sicherheit ein eigenständiger Schwerpunkt, der auf das Grundlagenwissen aufbaut und sich noch einmal intensiver mit dem Schutz von IT-Systemen und Netzen, mit der Absicherung von Applikationen und mit kryptografischen Verfahren und Signaturen befasst. Ein berufsbegleitender Kurs beginnt zum Beispiel dieses Jahr im September.“

Der Interviewpartner, Dr. Hubert Baier, ist promovierter Elektrotechniker und war an der FH Landshut tätig, bevor er zur IT-Schule Gendorf wechselte. Hier lehrt er unter anderem Netzwerktechnik und IT-Security.


Dr. Hubert Baier lehrt an der IT-Schule Gendorf unter anderem Netzwerktechnik und IT-Security.

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Tilo Rosenberger-Süß
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