Die Stimmung beim 5. Gendorfer Science Slam war ausgelassen: Über 800 Besucher füllten das Betriebsrestaurant des Chemieparks GENDORF bis auf den letzten Platz und ließen sich von jungen Wissenschaftlern in pointen-gespickten Vorträgen deren Forschungsgebiete erklären. Dieser Andrang zeigte einmal mehr, dass das Unterhaltungsformat aus wissenschaftlichen Vorträgen mit Spaßfaktor, gepaart mit Showtalent und Publikumsbeteiligung, großen Anklang findet.
Mit Informatik und Ukulele zum Sieg
Beim Gendorfer Science Slam ist alles erlaubt, um die Gunst des Publikums für sich zu gewinnen und die jungen Slammer legten sich dementsprechend ins Zeug, mit effektreichen Vorträgen voller Wissenschaft und Wortwitz. Sogar eine Ukulele kam zum Einsatz – gekonnt gespielt von Informatiker Johannes Schildgen, der mit seinem Vortrag über Empfehlungsalgorithmen nicht nur das Publikum zum Johlen und La-Ola-Wellen-Performen brachte, sondern am Ende des Abends schließlich auch den Hauptgewinn, den „goldenen Erlenmayer-Kolben“ mit nach Hause nehmen durfte. Außer Konkurrenz trat die Schülerin Sabine Ispas-Ungermann vom Karl-von-Closen Gymnasium an. Als Gewinnerin der „Wild Card“ hatte sie sich bereits beim 3. Altöttinger Junior Science Slam gegen gleichaltrige Konkurrenten durchgesetzt und durfte mit ihrem Vortrag über umweltfreundlichen Kraftstoff aus Altpapier den Abend eröffnen. Dabei bewies sie, dass die Nachwuchs-Slammer den Profis in nichts nachstehen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Diplom-Physiker und altem Science-Slam-Hasen Philipp Schrögel, der den Gendorfer Science Slam bereits seit Anfang moderiert und auch beim Jubiläums-Slam gekonnt souverän durch den Abend führte.
MINT-Themen für junges Publikum
Der Gendorfer Science Slam wurde 2016 ins Leben gerufen, um MINT-Themen auch bei einem jüngeren Publikum sichtbarer und attraktiver zu machen. „Die Teilnehmer beim Science Slam können ihre Forschungsthemen, die zum Teil recht abstrakt sind, auch für ‚Fachfremde‘ verständlich und vor allem auch unterhaltsam vermitteln. Eine bessere Werbung für Wissenschaft und Forschung gibt es nicht,“ erklärt ISG-Geschäftsleiter Dr. Bernhard Langhammer, Denn Wissenschaft und Spaß ist kein Widerspruch – was die launigen, spritzigen, teilweise skurrilen, vor allem aber aufschlussreichen Vorträge der Slammer ein weiteres Mal eindrucksvoll beweisen konnten.
Die Teilnehmer des diesjährigen Science Slam GENDORF waren:
- Janina Otto, Humanbiologin und Doktorandin am Institut für Anatomie und Zellbiologie an der Universität Marburg. Thema: „Sex smells“
- Der Gewinner 2020, Johannes Schildgen, an der TU Kaiserslautern promovierter Informatiker. Thema: „Möchten Sie vielleicht Pommes zu den Pommes“
- Marlene Böldl, Chemikerin und Doktorandin an der Universität Tübingen am Institut für organische Chemie. Thema: „Life in plastic – ist fantastic!?“
- Jan-Marcus Nasse, am Institut für Umweltphysik an der Universität Heidelberg promovierter Umweltphysiker. Thema: „Wenn Halogene radikal werden“
- Judith Alcock-Zeilinger, Mathematikerin und Postdoktorandin an der Universität Tübingen. Thema: „Irgendwas mit Gruppen“
- Sabine Ispas-Ungermann, Karl-von-Closen Gymnasium Eggenfelden und Gewinnerin der Wild Card. Thema: „Vom Altpapier zum umweltfreundlichen Kraftstoff“
Hochspannung auf der Bühne: welcher der fünf Slammer wird zum Sieger des Abends gekürt? V.l.n.r; Judith Alcock-Zeilinger, Marlene Böldl, Jan-Marcus Nasse, Janina Otto und Johannes Schildgen. Rechts im Bild: Moderator Philipp Schrögel, der gekonnt durch den Abend leitete.