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15.01.2020

Neues Ausbildungskonzept für die digitale Arbeitswelt

Um Auszubildende auf die sich rasant verändernde Arbeitswelt vorzubereiten, integriert die Bildungsakademie Inn-Salzach (BIT Gendorf) die webbasierte Onlineplattform „Mobile Learning in Smart Factories“ (MLS) in das Ausbildungskonzept für den Chemiepark GENDORF.

Das Tablet immer dabei: Jetzt arbeiten und lernen die Gendorfer Chemielaboranten dank webbasierter Lernplattform digital.

Man sieht sie in Gendorf jetzt häufiger: Azubis mit Tablets in der Hand. Seit September 2019 erweiterte die BIT Gendorf ihr Ausbildungskonzept um eine webbasierte Lernplattform und setzt damit auf eine digitale Zukunft. Insgesamt 20 Auszubildende starteten als Chemielaboranten und Industriemechaniker das Ausbildungsjahr und nutzen seitdem die Onlineplattform „Mobile Learning in Smart Factories“, kurz MLS. Dafür wird jedem Azubi eigens ein Tablet zur Verfügung gestellt. Hintergrund ist, dass immer mehr Prozesse im Arbeitsalltag virtuell modelliert werden. Facharbeiter von morgen müssen daher Anforderungen erfüllen, die zwar ganz aktuell in die Lehrpläne integriert werden, für die es aber an den Berufsschulen noch kein Konzept gibt. „Ob Prozessoptimierung, Qualitätssicherung oder vorbeugende Wartung: Facharbeiter müssen künftig viel mehr Entscheidungen selbst treffen und Problemlösungen entwickeln“, erklärt Dr. Hyun-Seup Ra, Leiter der Chemieausbildung der BIT Gendorf, die geforderten Kompetenzen.

Selbstbestimmtes Lernen

Um genau diese Kompetenzen zu fördern, setzt die Bildungsakademie auf Mobile Learning in Smart Factories (MLS). Kernstück ist eine webbasierte Arbeits- und Lernumgebung, mit der Auszubildende auf ihren Tablets, didaktisch aufbereitete Aufgaben erledigen können. Diese müssen in Eigenregie Schritt für Schritt bearbeitet werden: Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung. Aber eine App und ein Tablet allein ergeben noch lange kein digitales Ausbildungskonzept: „Für die Auszubildenden werden zielgerichtet Aufgaben bereitgestellt, die aktuell in der Ausbildung thematisiert werden und einen Bezug zum Ausbildungsalltag haben“, betont Ra. Nicht nur digitale Kompetenzen werden gefördert. „Durch das MLS werden individuelle Unterschiede beim Lernen stärker berücksichtigt“, erklärt Dr. Hyun-Seup Ra. So kann zum Beispiel bei Bedarf theoretisches Hintergrundwissen im eigenen Lerntempo wiederholt werden: Relevante Materialien stehen hierfür in einem Wiki zur Verfügung, genauso wie Aufgaben mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Damit räumt die webbasierte Plattform den Auszubildenden deutlich mehr zeitliche Flexibilität ein.

Eine App ersetzt keinen Ausbilder

Die Ausbildung ist und bleibt dabei persönlich: „Ausbildung ist Vertrauenssache“, sagt Dr. Hyun-Seup Ra. Den Lernstoff übermitteln weiterhin die Ausbilder. MLS wird eingesetzt, um den Lernstoff sinnvoll zu vertiefen und das eigenstände Arbeiten zu fördern. Dass die BIT Gendorf als Dienstleister Auszubildende aus verschiedene Firmen betreut, wurden bei der technischen Umsetzung berücksichtigt: „Unser Vorteil ist, dass wir hier von der InfraServ IT Services unterstützt werden“, so Dr. Ra. Eine weitere Herausforderung ist der regionale Netzausbau, um zukünftig noch besser cloudbasiert arbeiten zu können“.

Alle Informationen zur Ausbildung im Chemiepark GENDORF finden sich unter www.bit-gendorf.de.

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Tilo Rosenberger-Süß
Head of Communications
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