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15.12.2020

Mit Expertenwissen aus Gendorf zur Nominierung für den Deutschen Zukunftspreis

Seit 1997 ehrt der Deutsche Zukunftspreis herausragende technische, ingenieur- und naturwissenschaftliche Leistungen, die zu anwendungsreifen Produkten führen. Eines der drei nominierten Projekte in diesem Jahr ist ein innovatives Dämmsystem aus Glashohlkugeln, welches von Forschern von Dyneon (3M) im Chemiepark GENDORF mitentwickelt wurde.

Nominiert für den Deutschen Zukunftspreis 2020: Das interdisziplinäre Forscherteam um Prof. Dr.-Ing. Thorsten Gerdes (links, Univ. Bayreuth), Dipl.-Ing. Friedbert Scharfe (Mitte, maxit) und Dr. rer. nat. Klaus Hintzer (rechts, Dyneon/3M). Foto: Deutscher Zukunftspreis/ Ansgar Pudenz

Rund um den Chemiepark GENDORF kennt man Dyneon als Hersteller von Hochleistungskunststoffen auf Fluorpolymer-Basis für industrielle und medizinische Anwendungen. Weniger bekannt: Am Standort Burgkirchen forscht Dyneon seit Jahren auch an sogenannten „Glass Bubbles“, mikroskopisch kleinen Glashohlkügelchen. Dyneon-Mitarbeiter Dr. Klaus Hintzer gelang mit diesen Kugeln in Zusammenarbeit mit Forschern der Universität Bayreuth und dem Baustoffhersteller Maxit die Herstellung eines energieeffizienten spritzbaren Dämmstoffes, der gleichzeitig nachhaltig und zu 100% recycelbar ist. 2019 wurde der entsprechende Dämmstoff „ecosphere“ erstmals vorgestellt. Das Zukunftspotential dieser Entwicklung erkannten auch die Gutachter des Deutschen Zukunftspreises. Und auch wenn es bei der Preisverleihung Ende November nicht ganz für die begehrte Trophäe gereicht hat: die Nominierung an sich ist bereits eine besondere Auszeichnung. 

Forschungsarbeit made in Gendorf
Für Dr. Klaus Hintzer ist die Nominierung eine große Ehre und Anerkennung: „Mein Arbeitsbereich umfasst neue Materialien. Da gehören die Glass Bubbles mit ihren fantastischen Eigenschaften dazu. In dem Bereich kann man etwas bewegen, beispielsweise in Bezug auf CO2-Einsparungen.“ Bereits vor zehn Jahren holte Dr. Hintzer das Glass-Bubbles-Forschungszentrum vom Mutterkonzern 3M in den Chemiepark GENDORF. In den 1960er Jahren entwickelt, wurden die Glashohlkugeln ursprünglich vor allem in der Öl- und Gasindustrie genutzt, etwa bei der Auszementierung von Bohrlöchern. Zusammen mit Kollege Dr. Friedrich Wolff und der Unterstützung von drei bis fünf weiteren Kollegen aus dem 3M-Glass-Bubbles-Forschungszentrum arbeitete Dr. Hintzer insgesamt drei Jahre lang an der Weiterentwicklung der Glaskugeln für die Nutzung in der Spritzdämmung. Denn was in der Theorie simpel klingt – Glaskugeln mit Zement mischen und auf eine Wand spritzen – war auch für die Werkstoffexperten eine besondere Herausforderung. 

Vernetzt zum Erfolg
Möglich wurde die Entwicklung und Umsetzung des innovativen Dämmstoffes durch eine Kollaboration mit Forscherkollegen der Universität Bayreuth und Baustoffexperten von Maxit aus Azendorf bei Kulmbach. „Es ist ein Vorteil, wie gut wir in der Gegend vernetzt sind, nicht nur im bayerischen Chemiedreieck, sondern in ganz Bayern“, so Dr. Hintzer. „Sogar Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei der Verleihung ausgedrückt, wie bemerkenswert es sei, dass eine Universität, ein Mittelständler und ein internationales Großunternehmen bei diesem Projekt erfolgreich kooperiert haben.“ 

Alle Beteiligten sind stolz auf die Würdigung durch die Nominierung für den Deutschen Zukunftspreis, auf den Lorbeeren ausgeruht wird sich deshalb aber nicht. Die Forschungsarbeit am Standort Gendorf geht bereits weiter. „3M hat jetzt die Aufgabe, noch bessere Glashohlkugeln zu entwickeln“, so Dr. Hintzer. „Wir wollen das Eigenschaftsprofil noch weiter verbessern und die Glass Bubbles auch bei der Herstellung noch ein Stück energieeffizienter machen“. 

Mehr zum nominierten Projekt „Glass-Bubble-Dämmung“ finden Sie auf der Website des Deutschen Zukunftspreises: https://www.deutscher-zukunftspreis.de/de/team-3-2020
 

Dyneon im Profil: 
Die Dyneon GmbH, eine 100 prozentige Tochtergesellschaft der 3M, ist einer der weltweit führenden Hersteller von Fluorpolymeren und Spezial-Additiven. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Fluorelastomeren, Polytetrafluorethylen (PTFE), Fluorthermoplasten und Kunststoff-Additiven. Der Standort Gendorf mit seinen Anlagen für Forschung, Entwicklung und Produktion von Fluormonomeren und Fluorpolymeren ist die deutsche Zentrale. Innovation hat am Standort eine lange Tradition: Unter anderen nahm das Unternehmen 2014 in Gendorf die weltweit erste Upcycling-Anlage für Fluorpolymere in Betrieb.
 
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Tilo Rosenberger-Süß
Head of Communications
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