Wasser ist ein wesentlicher Faktor für die chemische Produktion und damit auch für den Chemiepark GENDORF. Im Chemiepark GENDORF wird Wasser aus der Alz vor allem für die Produktion von Dampf und zu Kühlzwecken entnommen – umgekehrt fließen Kühl- und Regenwasser sowie gereinigte Abwässer des Chemieparks wieder zurück in die Alz. „Solche Gewässerbenutzungen unterliegen strengen wasserrechtlichen Regularien und benötigen deshalb eine behördliche Erlaubnis“, erzählt Godehard Mayer, Leiter des Genehmigungsmangements bei InfraServ Gendorf und zuständig für Behördenkontakte. Eine Genehmigung regelt die Einleitung nach den für die Industrie geltenden wasserrechtlichen Standards und Vorschriften. Sie muss regelmäßig neu beim Landratsamt Altötting beantragt werden.
Antragsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung
„Vor über zwei Jahren reichten wir deshalb unseren Antrag ein für eine Verlängerung unserer bestehenden Einleitungen. Dieser wird aktuell vom Landesamt für Umwelt geprüft. Das ist komplex, da der Antrag sehr umfangreich ist und die Unterlagen mehrere tausend Seiten umfassen. Bei der Prüfung sind viele Fachstellen der Behörden eingebunden – angefangen vom Gewässerschutz über die Fachberatung Fischerei bis hin zum Immissions- und Naturschutz“, so Mayer. Als Träger öffentlicher Belange werden außerdem die an der Alz liegenden Gemeinden zur Stellungnahme aufgefordert. InfraServ Gendorf informierte deshalb kürzlich die Bürgermeister der Alz-Anrainer-Gemeinden in einem Vor-Ort-Termin, um den Zweck und die Hintergründe des Antragsverfahrens für den Chemiepark näher zu erläutern.
Aufklärung durch Naturinfomesse
Im Antragsverfahren ist außerdem eine Beteiligung der Öffentlichkeit vorgeschrieben. Godehard Mayer erklärt: „Die Antragsunterlagen werden hierzu von den Behörden zugänglich gemacht, damit jeder Bürger die Möglichkeit hat, Einwendungen abzugeben. Diese öffentliche Auslegung der Unterlagen möchten wir zusätzlich mit einer besonderen, als Naturinfomesse geplanten, Informationsveranstaltung begleiten. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Umweltverbände haben so die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren.“ Vorgesehen sei, dass Experten aus verschiedenen Themengebieten für Laien verständlich fachliche Details aus den Antragsunterlagen erläutern und offene Fragen beantworten.
Die nach Corona-Schutzvorgaben vorgesehene Veranstaltung soll an zwei Tagen im Herbst stattfinden. Genaue Details zum Veranstaltungsformat und -ablauf werden vorbehaltlich sich ändernder Corona-Vorschriften zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig bekanntgegeben. Interessierte Bürgerinnen und Bürger erhalten aber bereits vorab Informationen und Einblicke zur Einleitgenehmigung auf der Website des Chemieparks unter:
www.gendorf.de/einleitgenehmigung
Dr. Christoph von Reden, Geschäftsleiter InfraServ Gendorf: „Innovationen und Investitionen in modernen Umweltschutz prägen unseren Chemiepark. Dadurch gelingt es uns, immer umweltschonender und effizienter zu produzieren. Daran wollen wir auch in Zukunft festhalten: Als Pilotstandort des vom Bayerischen Landtag beschlossenen Projekts, beteiligen wir uns beispielsweise an der Forschung zu geschlossenen Wasserkreisläufen in der Industrie mit dem Ziel, die Einleitung von Abwässern in die Alz weiter zu vermeiden. Ein Projekt das für Innovation und Wandel auch in der Chemieindustrie stehen kann.“