Neben Energie und Rohstoffen ist Wasser ein wesentlicher Faktor für die chemische Produktion und damit auch für den Chemiepark GENDORF. Das benötigte Brauchwasser wird im Chemiepark GENDORF aus der Alz und aus Brunnen entnommen und überwiegend für die Produktion von Dampf und zur Kühlung von Anlagen eingesetzt. „Effiziente und leistungsfähige Rückkühlsysteme spielen sowohl aus Gründen der Ressourcenschonung und Verfügbarkeit als auch mit Blick auf Neuansiedlungen und Erweiterungen eine große Rolle. Leistungsfähige Rückkühlwerke sind deshalb für die Zukunftsfähigkeit unseres Chemieparks von großer Bedeutung", begründet ISG-Geschäftsleiter Dr. Bernhard Langhammer die Investition. Das erste bis zu knapp fünf Millionen EUR umfassende Teilprojekt, die Modernisierung des sog. „Rückkühlsystems Ost", ist bereits in Arbeit und wird voraussichtlich noch im Geschäftsjahr 2018 abgeschlossen. Planungen gibt es bereits auch für die Sanierung eines weiteren Rückkühlsystems im Chemiepark.
Zukunftsinvestitionen in Gendorf
Die Sanierung der Rückkühlwerke ist Teil eines seit 2010 begonnen Investitionsprogramms, mit dem Standortbetreiber InfraServ Gendorf in die zukunftsfähige Infrastruktur des Standorts investiert. Bis 2019 werden sich diese Investitionsmaßnahmen auf über 130 Mio. EUR belaufen. „Unser Ziel ist es, Standortkunden auch in Zukunft eine wettbewerbsfähige Infrastruktur bereitzustellen und den Standort fit für Erweiterungen und Ansiedlungen zu machen", so Langhammer.
Wasser einsparen aus Prinzip
Die Investition in effizientere Rückkühlsysteme bringt nicht nur wirtschaftliche, sondern auch Umwelt-Vorteile. Wasser ist für die chemische Industrie eine kostbare Ressource: „Deshalb arbeiten wir laufend an der Reduzierung unseres Wasserverbrauchs", stellt Godehard Mayer, Leiter Genehmigungsmanagement bei InfraServ Gendorf klar. Diese Anstrengungen tragen Früchte: In den letzten zehn Jahren hat sich trotz deutlich höherer Produktionsmengen der Wassergesamtverbrauch im Chemiepark GENDORF kontinuierlich vermindert – pro Produktionstonne reduzierte er sich sogar um mehr als 35 Prozent. „Mehr Leistung bei weniger Wasserverbrauch – unsere Maßnahmen greifen", resümiert Mayer.
Kreislaufkühlung statt Durchlaufkühlung
Kreislaufkühlung statt Durchlaufkühlung lautet die Formel des Rückkühlsystems: Bei diesem Verfahren wird das Wasser in eigenen Rückkühlwerken abgekühlt, damit es dann wieder im geschlossenen Kreislauf zur Anlagenkühlung eingesetzt werden kann. Seit der Jahrtausendwende konnte damit die Menge an Kreislaufkühlwasser am Standort verdoppelt werden. Die hohe Quote der Wiederverwendung entspricht einer jährlichen Wassereinsparung von etwa 120 Mio. m³ im Vergleich zur Durchlaufkühlung.