Wissenschaft und Unterhaltung, ein Widerspruch? Die Erfolgsgeschichte des Science Slam GENDORF beweist das Gegenteil. Nach erfolgreichen Veranstaltungen mit begeisterten Zuschauern in den vergangenen Jahren jährt sich das Wissenschaftsevent mit Spaßfaktor bereits zum fünften Mal. Motivierte Nachwuchswissenschaftler steigen in den Ring und beweisen in Kurzvorträgen von maximal 10 Minuten, wie unterhaltsam ihr Fachgebiet sein kann. Dabei ist auch das Publikum gefragt: Denn eine aktive Beteiligung ist ausdrücklich erwünscht. Am Ende des Abends bestimmen sie über den besten und unterhaltsamsten Slammer und entscheiden damit über den Sieg.
MINT im Vordergrund
Das Teilnehmerfeld verspricht viel Abwechslung: Die Humanbiologin Janina Otto geht in ihrem Vortrag der Frage nach, ob wirklich „Liebe in der Luft liegt“ – gibt es Pheromone oder nicht? Und welche Rolle spielen diese Duftstoffe wirklich bei Menschen und in ihrem Liebesleben? Die Mathematikerin Judith Alcock-Zeilinger wiederum untersucht in ihrer Forschung Gruppen – um genau zu sein: mathematische Gruppen. Was sich erstmal einfach anhört, ist dann doch komplexer als nur eine Ansammlung von Zahlen – und der Science-Slam Vortrag wird auch die Frage beantworten, was das Ganze mit Biergläsern zu tun hat. Im Vortrag des Informatikers Johannes Schildgen muss das Publikum überlegen, ob es vielleicht Pommes zu den Pommes haben möchte. Es geht um Empfehlungsalgorithmen, und das nicht nur an der Imbissbude, sondern beispielsweise auch beim Online-Shopping. Der Umweltphysiker Jan-Marcus Nasse war für seine Forschung in der Antarktis unterwegs. Dort hat er aber weder Eis noch Pinguine untersucht, sondern die Rolle von Halogen-Radikalen in der Atmosphäre. Die Chemikerin Marlene Böldl forscht zur Herstellung von Bio-Plastik, also Kunststoffen die nicht auf Erdöl basieren. In ihrem Science-Slam Vortrag wird sie aufklären, wie das alles mit Vanilleeis zusammenhängt.
Junior Slammer mit Wild Card
Das Besondere am Slam in Gendorf: Nicht nur die „Profis“ dürfen an den Start. Zum bereits dritten Mal ist wieder ein Junior-Slammer dabei, der sich beim Altöttinger Junior Science Slam die „Wild Card“ für die große Bühne „er-slammen“ konnte. Die Schülerin Sabine Ispas-Ungermann vom niederbayerischen Karl-von-Closen Gymnasium Eggenfelden setzte sich beim Junior Science Slam durch und darf beim Gendorfer Science Slam nun vor großem Publikum demonstrieren, wie man einen Porsche mit Altpapier betankt.
Unterhaltsame Naturwissenschaft in Südostbayern – einzigartig in der Region
Der 5. Gendorfer Science Slam beweist, dass auch in der „Provinz“ ein größeres Publikum für Wissenschaftsunterhaltung zu begeistern ist. Kein Wunder: Denn im sogenannten „Bayerischen Chemiedreieck“, in dem sich der Chemiepark GENDORF – der Austragungsort des Gendorfer Science Slams – befindet, sind 18 Unternehmen mit insgesamt rund 20.000 Mitarbeitern in der Chemieindustrie tätig. Vom Laboranten bis zum Forschungsleiter mit Doktorgrad bieten sich hier viele Berührungspunkte mit den Naturwissenschaften. Dabei war das Publikum bisher stets bunt gemischt: Schüler, Azubis und Studenten werden genauso gut unterhalten wie ältere Semester, die sich für Wissenschaftsthemen begeistern lassen wollen.
Veranstaltungshighlight in der Region
Der 5. Science Slam GENDORF findet statt am Freitag, den 31. Januar 2020, im Betriebsrestaurant des Chemieparks GENDORF. Einlass ist ab 18.30 Uhr, Beginn 19 Uhr. Der Eintritt ist frei – allerdings sind die Plätze begrenzt. Die Moderation übernimmt ein weiteres Mal Philipp Schrögel. Schrögel ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und moderiert regelmäßig Science Slams in Karlsruhe und Erlangen-Nürnberg. Weitere Infos zum 5. Gendorfer Science Slam finden Sie unter www.gendorf.de/scienceslam. Der Science Slam ist auch vertreten auf Facebook unter www.facebook.com/scienceslamgendorf und Instagram unter www.instagram.com/scienceslam_gendorf.