Gewässerschutz

Vom Frischwasser zum Nutzwasser und wieder zurück

Ähnlich wie Energie und Rohstoffe ist Wasser ein wesentlicher Faktor für die chemische Produktion und damit auch für den Chemiepark GENDORF. Über 100.000 m³ werden täglich aus Brunnen und der Alz entnommen, in erster Linie als Kühlwasser im Produktionsprozess eingesetzt und wieder in die Alz zurückgeführt. Als Chemiepark mitten im Grünen sehen wir es als Verpflichtung, besonders sorgsam mit Wasser und Abwasser umzugehen. Hohe Summen wurden daher in der Vergangenheit in den Gewässerschutz investiert, zum Beispiel in riesige Rückhaltebecken, in die Verbesserung der biologischen Reinigung durch Bodenbelüftung sowie in den Bau einer Vorklärung.
Alle hier angesiedelten Unternehmen versuchen gemeinsam, möglichst sparsam mit der lebenswichtigen Ressource Wasser umzugehen. Besonders viel Wasser wird für die Kühlung in der Produktion und der Energieerzeugung benötigt. Dieses Wasser wird aber nicht jedes Mal frisch aus der Alz zugeführt, sondern in einem geschlossenen Kreislauf immer wieder verwendet. Dazu wird das Wasser in eigenen Rückkühlwerken (Kühltürmen) abgekühlt und kann danach wieder eingesetzt werden. Es wird somit nicht verschmutzt und nur in geringen Mengen verbraucht. Heute decken wir unseren Kühlwasserbedarf zu über 80 Prozent aus diesen Kreisläufen.
Alle Abwässer des gesamten Chemieparks werden in die zentrale Abwasserreinigungsanlage geleitet. Sie hat eine Kapazität, die der Abwassermenge einer Großstadt mit rund 120.000 Einwohnern entspricht. In mehreren Schritten werden die Abwässer mechanisch, chemisch und biologisch geklärt. Die gesamte Anlage ist so ausgelegt, dass die Reinigung des Abwassers auch dann aufrechterhalten werden kann, wenn einzelne Apparate, Becken etc. ausfallen. Ein umfangreiches System von Rückhalte- und Puffereinrichtungen, Kanälen und Überwachungsstationen sorgt dafür, dass Unregelmäßigkeiten möglichst schnell erkannt und belastete Abwässer zurückgehalten werden können. 

Wie andere Chemieunternehmen in der Region nutzt der Chemiepark GENDORF die Alz als Kühl- und Brauchwasserlieferant. 90 Prozent des Wassers fließen am Ende wieder zurück in die Alz. Davor durchläuft es eine sorgfältige Überprüfung auf Schadstoffe. Um zeitliche Verzögerungen bei der Messtechnik für die Analyse von Kühl und Regenwässer auszugleichen, investierte InfraServ Gendorf in eine clevere Lösung: Verzögerungsbecken.

 

Die jeweils etwa 29 Meter langen und ca. 10 Meter breiten Becken verlängern durch ihre labyrinthartige Bauweise die Verweilzeit des Kühl- und Regenwassers und gewähren so genügend Zeit für ausreichende Tests auf Schadstoffe.  Damit ist es möglich, das Wasser bei Detektion von Verunreinigungen gesichert in die zentrale Wasserrückhaltung (ZWR) umzuleiten und dort zurückzuhalten.

 

Bei den Verzögerungsbauwerken handelt es sich um eine Innovation made by InfraServ Gendorf. Die Becken sind in dieser Form und Funktion eine komplette Neuentwicklung unter Berücksichtigung der Erfahrungen von an anderen Standorten realisierten Anlagen. Gemeinsam mit dem Gerätehersteller wurde die Analysentechnik so verbessert, dass man bei der erforderlichen Mindest-Verweildauer des Wassers zu den besten in dieser Klasse gehört. Die Wasserführung in den Becken wurde außerdem in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München strömungstechnisch optimiert.