Ein Flächenbrand mit zahlreichen verletzten Personen, ein austretender Stoff und zu allem Überfluss noch die Kollision eines Kesselwagens mit einem Gabelstapler – dieses Bild bot sich den Rettungskräften, als sie am vergangenen Montag zur Notfallgroßübung im Chemiepark GENDORF eintrafen. Die Übung findet jährlich statt, um die Alarmierungs- und Kommunikationswege zu überprüfen und die Zusammenarbeit mit externen Feuerwehren und Hilfsorganisationen zu proben.
Erstmals chemieparkspezifische Teilstationen
Auf vielfachen Wunsch der externen Einsatzkräfte bot die Werkfeuerwehr bei der diesjährigen Notfallgroßübung chemieparkspezifische Teilstationen an. Dort konnten Szenarien geübt werden, die für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte nicht alltäglich sind. Die freiwilligen Feuerwehren konnten beispielsweise das Abdichten von Rohrleitungen und Flanschen mit Arbeitsgeräten der Werkfeuerwehr oder das korrekte Aufschieben eines Schaumteppichs mit Schwer- und Mittelschaumpistolen im Detail durchgehen. Ebenso wurde das Absuchen von Industrieanlagen und die technische Rettung bei einem Verkehrsunfall mit Bahnbeteiligung geübt. Darüber hinaus hatten die Einsatzkräfte die Möglichkeit, auf dem Behandlungsplatz die Versorgung einer großen Anzahl an Patienten komplett und realitätsnah durchzuspielen und so die eigenen Versorgungsstrukturen zu überprüfen.
Enge Zusammenarbeit mit regionalen Notfallorganisationen
Neben der Werkfeuerwehr und dem Einsatzstab von InfraServ Gendorf beteiligten sich die freiwilligen Feuerwehren der umliegenden Gemeinden Burgkirchen, Emmerting, Kastl, Mehring und Altötting an der Übung. Die Hilfskräfte des BRK, das Landratsamt, die Polizei und die Kreisbrandinspektion sind ebenfalls in die Einsatzsimulation eingebunden. Die Behördenvertreter und Besucher, die nicht selbst in der Übung involviert waren, konnten das Szenario aus nächster Nähe beobachten. „Die Notfallgroßübung bietet uns die Gelegenheit, miteinander und voneinander zu lernen“, betont Alfred Kronwitter, Leiter der ISG-Werkfeuerwehr. „Die gesammelten Erfahrungen aller Rettungskräfte und der offene Austausch über Optimierungspotenziale helfen uns, die hohe Sicherheitskultur im Chemiepark GENDORF weiter zu verbessern.“