Eigene Websites, künstliche Intelligenz, Computer-„Singstar“: Das Programm beim diesjährigen Girls‘Day, das sich die Lehrer und Schüler der IT-Schule überlegt hatten, versprach Abwechslung. 20 Mädchen von Schulen aus den umliegenden Landkreisen nutzen dieses Angebot, um in die Welt der IT hinein zu schnuppern. Dabei standen die IT-Schüler im ersten Ausbildungsjahr den Mädchen mit Rat und Tat zur Seite. So programmierten die Mädchen mittels HTML und CSS eine persönliche Website, in die sie eigene Fotos einfügten. Im Anschluss wurde ein Mikrocomputer zum „singen“ gebracht: Durch die Umwandlung einzelner Töne in Zählerwerte wurde ein Lied komponiert. Als Abschluss durften die Schülerinnen mit dem Programm AntMe noch ihr eigenes Ameisenvolk „zum Leben erwecken“. Dabei wurden die jeweiligen Ameisenvölker mittels künstlicher Intelligenz strategisch auf die Futtersuche programmiert. Die einzelnen Ameisenvölker der Mädchen traten dann im Kampf um die Nahrungssuche gegeneinander an, wobei das Volk mit der besten Strategie gewann.
Technik- und IT-Interesse war der Hauptgrund für die Schülerinnen, an diesem Girls‘Day teilzunehmen: „Gerade im Bereich der IT finden sich die Berufe der Zukunft. Mich interessiert besonders das Programmieren von Websites“, sagt die 13-jährige Ester Rink, die die 8. Klasse an der Maria Ward Realschule Altötting besucht. Schulkameradin Eva Meier, 15, 9. Klasse, kann sich sogar vorstellen, eine Ausbildung an der IT-Schule zu machen: „An der Informatik fasziniert mich dabei vor allem die Funktionsweise: Durch bloße Eingabe von simplen Werten bzw. Befehlen können Computer gesteuert werden.“
Berufsorientierung hautnah
Der jährlich stattfindende Girls‘Day wurde ursprünglich initiiert, um Schülerinnen einen Einblick in technische, handwerkliche, industrielle und naturwissenschaftliche Berufe zu ermöglichen, in denen Frauen nach wie vor unterrepräsentiert sind. Mittlerweile wurde die Aktion zum „Girls’Day und Boys’Day“ erweitert und versammelte 2019 unter dem Motto „Tschüss Klischees“ für einen Tag mehr als 130.000 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland, die zwischen mehr als 17.500 Angeboten in Unternehmen und Institutionen zur Berufsorientierung wählen konnten. Damit können auch Jungen „ungewohnte“ Berufe, z.B. aus dem sozialen Bereich, kennenlernen.