Angebot und Nachfrage klaffen bei den IT-Experten auseinander. Zwar ist das Ausbildungsangebot der IT-Schule sehr vielseitig und die Absolventen finden gute Jobs, aber noch immer ziehen viele potentielle Bewerber die „klassische“ Ausbildung im Handwerk oder der Industrie vor. Jörg Wanders hat dafür auch eine Erklärung: „Wir merken in den Gesprächen, dass viele Eltern und auch Schüler sich unter einer IT-Ausbildung nichts vorstellen können und daher Vorbehalte haben. Und dann ist da natürlich noch das Thema Schulgeld“. Die Ausbildung an der staatlich anerkannten IT-Schule kostet monatlich 245 Euro. Dieser Betrag sei zwar grundsätzlich förderungsfähig z. B. durch Bafög, dennoch stelle er offensichtlich eine Hürde dar, so Wanders.
IT-Stipendium aufgelegt
Diesen Faktoren setzt die IT-Schule nun ein Stipendiumsmodell entgegen: Regionale Firmen können in Kooperation mit der IT-Schule begabten Schülern ein Stipendium anbieten und damit das Schulgeld übernehmen. Der Vorteil für beide Seiten: „Die Firmen können frühzeitig die besten Absolventen an sich binden. Und die Schüler haben einen starken Partner mit Praxisbezug und Kontakten, so dass einer erfolgreichen Karriere nach dem Abschluss nichts im Wege steht“, stellt Jörg Wanders heraus. Diese Hoffnungen hegen auch die Firmenvertreter, die zur Infoveranstaltung im Rahmen der „Nacht der Ausbildung“ am 14. Juli auf den Campus der Bildungsakademie gekommen sind. Darunter ist auch Stefan Kurz, Leiter IT-Systeme bei der Firma Kreutzpointner: „Für uns könnte das eine sehr gute Möglichkeit sein, den eigenen Bedarf an Fachkräften zu decken. Wir bilden zwar selbst aus, haben aber bei weitem nicht so viele Kapazitäten wie Bewerber.“ Diese könnten durch die IT-Schule aufgefangen werden.
COC vergibt erstes IT-Stipendium
Ähnlich sieht es bei der Firma COC AG aus Burghausen aus – die jedoch schon einen Schritt weiter ist. Personalreferentin Eva-Maria Ecker ist ebenfalls an diesem Nachmittag anwesend, um offiziell das erste Stipendium zu vergeben: Valentin Meier, Schüler im zweiten Lehrjahr, erhält die Förderung, für die sich alle Schüler bewerben konnten. Er kennt das Unternehmen bereits aus einem Praktikum. „Auch wir haben mehr Bedarf an IT-Spezialisten, als wir an Ausbildungsplätzen selbst anbieten können. Es ist also eine Win-win Situation für beide Seiten“, begründet Ecker das Engagement ihrer Firma und die Zusammenarbeit mit der IT-Schule Gendorf.
Informationen zur Ausbildung an der staatlich anerkannten IT-Schule gibt es im Internet unter www.bit-gendorf.de/it-schule.