Dass Wissenschaft und Spaß zusammenpassen bewies der 2. Gendorfer Science Slam im Chemiepark GENDORF. Vor einem bunt gemischten Publikum, darunter viel Jugendliche, „kämpften“ sechs Nachwuchswissenschaftler in unterhaltsamen Vorträgen um die Gunst der Zuschauer – letztere bewerteten den wissenschaftlichen Inhalt und den Unterhaltungswert der jeweils zehnminütigen Vorträge. Am Ende des Abends mussten sich die männlichen Mitstreiter der einzigen Frau unter den Slammern geschlagen geben: Die Münchner Lebensmittelchemikerin Viktoria Ganß slammte sich an die Spitze und durfte die Siegestrophäe, einen „Golden Erlenmeyerkolben“, mit nach Hause nehmen. Ihr Thema „Fette in Schokolade“ überzeugte mit Witz und Verständlichkeit auf ganzer Linie. Wie bereits letztes Jahr führte Multitalent Philipp Schrögel, Lehrbeauftragter an der Universität Erlangen-Nürnberg und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Karlsruhe, als Moderator und Entertainer gekonnt durch den Abend.
Samuel Höra als Junior Science Slammer
Auch der Nachwuchs erhielt dieses Jahr beim Science Slam Gendorf die Möglichkeit, sein Slam-Talent zu zeigen: Das König-Karlmann Gymnasium in Altötting hatte das Format aus Gendorf aufgegriffen und Ende Januar den 1. Junior Science Slam innerhalb des Schulclusters Altötting-Traunstein veranstaltet. Als Sieger ging der Zehntklässler Samuel Höra vom Johannes-Heidenhain-Gymnasium Traunreut hervor. Er sicherte sich damit eine Wild Card für den 2. Gendorfer Science Slam und gewann darüber hinaus einen Fanbus für seine Schule. Mit seinem pointen-gespickten Vortrag über die Funktionsweise von LEDs begeisterte er die Gendorfer Zuhörer und stand den Großen in nichts nach.
Kreativität und Raffinesse bei der Themenauswahl
Kreativität zeigten die Slammer ohnehin bei der Themenauswahl: Matthias Mader, der als Titelverteidiger aus dem letzten Jahr in den Ring stieg, bewies mit „Der heilige Januarius“ sein kabarettistisches Talent. Mit einer humorigen Bühnenprozession und den Zutaten Vulkangestein, Kalk, Salz und Wasser ging er dem Mysterium Blutwunder auf die Spur. Der Gesundheitsökonom Simon Reif aus Nürnberg beschäftigte sich inklusive einer ordentlichen Portion Ironie mit der Frage, warum Neugeborene so leicht sind und warum Kliniken von einem 1995 Gramm Säugling mehr profitieren, als von einem 2000 Gramm schweren Baby. Christoph Wiedmer, Lebensmittelchemiker aus Freising bewies mit seinem Vortrag „Immer der Nase nach! Wie Geruchsstoffe in Spielzeug nachgewiesen werden“ den richtigen Riecher. Siegerin Viktoria Ganß erklärte die Ursache von Fettreif auf Schokolade mit anschaulichen Bildern vom Schulhof: von den Lästerschwestern, über die Raucher bis hin zur Schulhof-Clique bekam jeder sein „fett weg“. Physiker Silvan Englisch verschaffte den Zuhörern einen Einblick in den Alltag eines Experimentalphysikers und klärte auf, welche Rolle Star Wars und Laser dabei spielen.
Überwältigt vom diesjährigen Besucherrekord zeigte sich Dr. Bernhard Langhammer, Geschäftsleiter der InfraServ Gendorf: „Wir freuen uns, dass der Gendorfer Science Slam auch in seiner zweiten Auflage so großen Anklang fand. Die Veranstaltung ist damit nicht nur eine Bereicherung für unseren Chemiepark, sondern für die gesamte Region.“