Energiepartnerschaft in der Region

Zum heutigen Zeitpunkt ist das erdgasgefeuerte Gas- und Dampfturbinenkraftwerk das Herzstück der Energieversorgung des Chemieparks GENDORF. Es sichert hocheffizient und emissionsarm die Dampfversorgung des Standorts, stellt einen Teil des benötigten Stroms bereit und versorgt Teile der Gemeinde Burgkirchen mit Fernwärme.  

Nachdem die Kernkompetenz von InfraServ Gendorf in der Bereitstellung aller Formen von Infrastruktur für die chemische Industrie liegt, wurde für den essenziell relevanten Energiesektor E.ON als strategischer Kompetenzpartner gewählt. Diese Allianz hat sich als äußerst produktiv und effizient erwiesen: Seit über 20 Jahren arbeitet InfraServ Gendorf am Chemiepark erfolgreich mit E.ON zusammen. Denn seit 2002 versorgt die von InfraServ Gendorf und E.ON gemeinsam errichtete und 2016 modernisierte Gasturbinenanlage den Chemiepark mit Dampf und Strom. Die kaufmännische und technische Betriebsführung der Anlage liegt bei InfraServ Gendorf. An diese erfolgreiche Partnerschaft soll nun das Projekt Bio Steam Gendorf (BSG) anknüpfen. 

Neben der positiven Bilanz aus der jahrzehntelangen Partnerschaft waren für InfraServ Gendorf bei der Wahl für eine strategische Allianz weitere Aspekte relevant: Regionalität, Kompetenz und technologische Zukunftssicherheit. 

Regional aktiv 
Bayernwerk (ehemals E.ON Bayern AG): 100-prozentige Tochter des E.ON-Konzerns 
– betreibt Verteilnetze für Strom und Gas in Bayern ➔ hohe Relevanz für die regionale Energiewende 
– In sein Netz hat das Bayernwerk rund 260.000 regenerative Erzeugungsanlagen angeschlossen und verteilt so zu mehr als 60 Prozent ausschließlich regenerative Energie 

Seit über 20 Jahren arbeitet InfraServ Gendorf am Chemiepark erfolgreich mit E.ON zusammen 

Erfahrung & Know-how  
Derzeit baut E.ON ein „Green Steam“-Kraftwerk für einen Spezialpapierhersteller, das Anfang 2023 den Betrieb aufnehmen soll. Mit einer thermischen Leistung von 88 MW und einer elektrischen Leistung von 20 MW ist das Kraftwerk eine ausgezeichnete Referenz in derselben Größenordnung wie Bio Steam Gendorf. Die Erfahrungen lassen sich für das Projekt im Chemiepark GENDORF nutzen. 
 
Weitere Infos: Das Hürther Biomassekraftwerk „Green Steam“ – Kunde UPM (eon.com) 

 Zukunftsaussichten: Forschungskooperationen  
Unter dem Titel CCS/CCU (Carbon Capture and Storage / Carbon Capture and Utilization) wird derzeit an Technologien geforscht, um die bei industriellen Prozessen entstandenen CO2-Emissionen abzuscheiden, zu speichern bzw. zu nutzen und somit die Gesamtbilanz insgesamt deutlich zu verbessern. In Summe wird so, da es sich um klimaneutrales CO2 handelt, der Atmosphäre netto klimaschädliches CO2 entnommen. E.ON arbeitet intensiv an Projekten zur Abscheidung von CO2 und der Nutzung von biogenem CO2 in grünen Wertschöpfungsketten. Hierzu ist E.ON eine Partnerschaft mit Horisont Energi eingegangen, um seinen Kunden die Nutzung und Speicherung von grünem CO2 sowie Ammoniak und Wasserstoff klimaneutral zur Verfügung zu stellen. 
Die Energiewende ist ein gigantisches globales Projekt mit hoher Komplexität und tiefgreifenden Änderungen für Gesellschaft und Industrie. Die Umsetzung wird jedoch überschaubarer, wenn sich der Fokus in bestimmten Belangen auf regionale Zusammenhänge konzentrieren lässt. 

Mit der Besinnung auf die Region als ein lokales und autonomes Kreislaufmodell lassen sich Einzelprojekte konkreter bewerten: Bio Steam Gendorf treibt die regionale Energiewende voran, indem es den im Landkreis Altötting erzeugten Strom aus erneuerbaren Energien um fast 9 % steigert. Durch die Erhöhung der regionalen Stromerzeugung leistet das geplante Biomasseheizkraftwerk einen Beitrag zur Netzstabilität und Versorgungssicherheit. Der schleppende Netzausbau, Nadelöhr der Energiewende, wird weniger kritisch für die Region, da eine geringere Menge Strom aus anderen Regionen bezogen werden muss. 

 Im Jahr 2020 wurden im Landkreis Altötting 1.515 GWh Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Dies entspricht einem Anteil von 32,4 % am Gesamtstromverbrauch. Das geplante Biomasseheizkraftwerk in Gendorf soll pro Jahr 131 GWh Strom aus erneuerbaren Energien in das öffentliche Netz einspeisen.